Gute Vorsätze 2018 – baguettemäßig betrachtet!

September 2016 087 (2)Gute Vorsätze fürs neue Jahr sind Pflicht! Zwar klingen einem die Worte vom Weihnachtsmann im Ohr (sie wären ja durchaus ein wenig umformuliert  als guter Vorsatz zu gebrauchen), aber die haben so etwas Mahnendes, wenig Cooles. Nein, etwas Neues muss her! Ein Ziel.

Leider sagt die Statistik, dass mehr als 90 Prozent der Gute-Vorsätze-Fasser ihre gesetzten Ziele nicht erreichen und dass die Erfahrungen der Vergangenheit lehren, dass man zu diesen 90 Prozent gehört. Lernen wir etwas daraus?

Erstens wohl, dass die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt haben und dass der Geist zwar willig und auch sehr phantasievoll, das Fleisch aber schwach ist und vermutlich auch bleiben wird.

Zweitens: Wer hohe Ziele hat, fällt tief. Wer will das schon? Und warum zur Hölle ist das so? Was macht es nur so schwer, gute Vorsätze umzusetzen? Weil es unbequem ist, in liebgewonnene Gewohnheiten eingreift? Weil es in den seltensten Fällen Spaß macht, weil eher Vernunft als Lust auf Veränderung der Auslöser ist?

Und mein guter Vorsatz fürs neue Jahr? Klein, aber fein: Öfter mal Baguette selber backen. Die Chancen, diesen Vorsatz durchzuhalten, stehen gut.

  • Der Aufwand ist überschaubar.
  • Das selbstgebackene Baguette schmeckt um so vieles besser als alles, was man im Umkreis von 50 km so bekommt.
  • Und last, but not least: Der Mann (der Doppelstaatler mit der eigenen Senftube , wenn er in die Kantine geht) ist glücklich.

Wenn Sie Lust haben, ähnlich pragmatisch ins neue Jahr zu gehen, finden Sie das Rezept hier. Ein guter Vorsatz lässt sich auch im April (oder Mai, Juni, Juli …) jederzeit fassen. Da nimmt es auch keiner krumm, wenn er nicht fürs ganze Jahr ist!

Man nehme also

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Mehl, Hefe, Wasser und Salz, eine Schüssel, einen Mixer mit Knethaken und eine Waage.

 

Wer es ganz professionell haben will, der kauft sich außerdem eine „Moule“, ein spezielles Blech für Baguettes.

Und weil es sich um ein Hefeteigrezept handelt, brauchen Sie vor allem eines: Zeit. Da der Teig mit extrem (!) wenig Hefe angesetzt wird und im Kühlschrank (!) geht, brauchen Sie außerdem noch das Vertrauen, dass ich Ihnen kein dummes Zeug erzähle. Die offizielle Version geht so und wo Sie ein bisschen mogeln können, steht immer mal zwischendurch!

Für den Vorteig brauchen Sie 160 g Weizenmehl 550, 160 g Wasser und 0,3 g Frischhefe (das ist ein ganz kleiner Krümel). Alle Zutaten klümpchenfrei verrühren und für 16 – 20 Stunden im Kühlschrank (+5°) reifen lassen. Ich lasse den Teig erst mal ein bis zwei Stunden draußen stehen, bevor ich ihn in den Kühlschrank (oder im Winter vor die Tür) stelle.

Für den Hauptteig brauchen Sie den getriebenen Vorteig, 350 g Weizenmehl 550, 215 g Wasser, 3 g frische Hefe und 10 g Salz (das sind etwa zwei Teelöffel).

Den Vorteig, das Mehl und 165 g vom Wasser verrühren und 30 Minuten abgedeckt für die Autolyse ruhen lassen. Danach erst die 3 Hefe zugeben und 15 Minuten kneten. Das Salz in der Zwischenzeit in den restlichen 50 g Wasser auflösen und zum Teig geben und weitere 7 Minuten kneten. Der Teig sollte sich ganz von der Schüssel lösen und einen straffen Eindruck machen.

Ob das jetzt wirklich im Ganzen 22 Minuten sein müssen … wenn Ihre Küchenmaschine das mitmacht, ok! Ansonsten sehen Sie ja, wann der Teig eine glatte Oberfläche hat!

Jetzt schließt sich eine Teigruhe von einer Stunde bei etwa 24° an. Anschließend den Teig mit einem feuchten Tuch abgedeckt für etwa 30 Stunden in den Kühlschrank (+5°) stellen.

AIMG_3923 (3)m Backtag eine Stunde bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen und Teile á 220 g abwiegen und vorformen und  ca. eine Stunde ruhen lassen. Nehmen Sie eine ordentliche Portion Mehl auf Backbrett und stäuben Sie Ihre Hände gut ein. Der Teig ist sehr feucht und klebt sonst an Ihnen. Mit einem „Lame de Boulanger“ (ein sehr scharfes Messer tut es auch!) 3-4 mal einritzen, mit etwas Wasser einpinseln und bei 250° 20 -25 Minuten backen und kräftig schwaden oder eine flache Schale mit heißem Wasser ins Backrohr stellen.

Fertig! Auskühlen lassen, essen und neuen Teig ansetzen!September 2016 090 (3)

 

Und überlegen, was es an leicht umzusetzenden guten Vorsätzen sonst noch so geben könnte. Ein gutes neues Jahr noch! Und guten Appetit.

 

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